Warm, wohltuend, heilsam!
Ob Schmerzen und Verspannungen in Rücken, Schulter oder Knie: Gerade bei chronischen Beschwerden sind gezielte Wärmebehandlungen oft Mittel der Wahl.
Um diese Jahreszeit machen wir es sowieso: Wir kuscheln uns in flauschige Decken, setzen uns vor flackernde Kamine, genießen ein wohliges Bad oder gehen nur mit Omas selbstgestrickten Socken ins Bett. Schnell wird uns dann warm ums Herz. Von besonderer Energie umhüllt, fühlen wir uns geborgen. Doch nicht nur die Seele entspannt dabei. Wer sich ein erwärmtes Dinkelkissen aufs Knie legt, hofft zu Recht auf heilsame Wirkung. Therapeuten setzten bereits vor Jahrhunderten auf diese sanfte Kraft – und tun das bis heute. Wärmeanwendungen haben ihren festen Platz in ihrem Behandlungsspektrum.
Alles im Fluss
Das Wirkprinzip ist so einfach wie genial: Wärme weitet die Gefäße, das Blut kann besser hindurchfließen. Verkrampfte Muskeln lockern sich, das Nervensystem wird stimuliert, Schmerzen lassen nach. Dehnt sich Bindegewebe durch das Plus an Temperatur, wird es beweglicher. Ebenso kann Lymphe besser fließen, angestaute
Flüssigkeit im Gewebe wird besser abtransportiert, samt Schad- und Abbaustoffen. Ein weiterer Effekt: Wärme regt die Produktion von Gelenkflüssigkeit an, die Knochen- und Knorpelkonstruktionen in Knie, Ellenbogen oder Schulter werden besser ernährt und geschützt. Aber Vorsicht: Bei akuten Entzündungen ist Kälte die Behandlung der Wahl.
Schmerzenden Gelenken einheizen
Je nach Bedürfnis wirkt Wärmetherapie am ganzen Körper oder lokal. Mal passiert das oberflächlich, mal bis in tiefere Hautschichten hinein. Heiße Luft kann ebenso für die heilende Wirkung sorgen wie warmes Wasser oder erwärmte Auflagen mit Schlick, Torf oder Heilerde. Einige thermische Anwendungen sind allerdings nur in der Arztpraxis oder Klinik möglich, etwa Stangerbad oder Ganzkörper-Hyperthermie.
Doch auch daheim können sie chronischen Rückenschmerzen oder wehen Gelenken einheizen. Denken Sie an die gute alte Wärmflasche. Oder vielleicht gehören Sie zu jenen, die lieber in die Badewanne steigen. Wobei strapazierte
Fuß- oder Handgelenke auch in einer Schüssel warmem Wasser schmerzfreier werden. Medizinische Badezusätze (etwa
mit ätherischen Ölen aus Rosmarin oder Latschenkiefer) steigern den Effekt.
Lassen Sie sich in der Apotheke beraten. Und wenn Sie bereits vor Ort sind: Fragen Sie das pharmazeutische Team,
welche weiteren Mittel mit Hilfe von Wärme Ihre Beschwerden mildern. Sie werden staunen, wie vielfältig das Spektrum ist. Der Winter kann kommen – Sie sind gut gerüstet.
Heilende Wärme aus der Apotheke
Infrarotlicht: In der Apotheke erhalten Sie Lampen für den Hausgebrauch. Bestrahlen Sie die schmerzende Stelle 15 Minuten täglich aus einer Entfernung von 30 bis 50 Zentimetern.
Fangopackungen: Den mineralischen Vulkanschlamm erhalten Sie abgepackt in der Apotheke. Die erwärmten Auflagen halten die Wärme sehr lange und haben zudem hautpflegende Eigenschaften.
Thermopads: Die Auflagen sind mit Aktivkohle und Eisenpulver gefüllt. Bei Kontakt mit Sauerstoff erwärmen sie sich und halten die Energie für mehrere Stunden. Ihre lindernde Wirkung zeigen sie bis in die Tiefe der Muskulatur.
Wärmepflaster und Salben: Inhaltsstoffe wie Cayennepfeffer oder Nonivamid regen die Durchblutung an und reizen die Wärmerezeptoren in der Haut.
Thermokissen: Sie sind zum Beispiel mit Kirschkernen oder Dinkel-Weizenmischungen gefüllt. In der Mikrowelle oder im Backofen aufgewärmt, speichern sie die Energie länger als Wasser und geben sie gleichmäßig ab.
Lassen Sie sich zu jedem Produkt gezielt beraten und beachten Sie die Herstellerhinweise. Chronisch Kranke sollten eine Wärmetherapie vorher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen.
Bildquelle: GettyImages solidcolours