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Serie Darmgesundheit Teil 1 – Wunderwerk gesunder Darm
Ob Immunsystem, Stoffwechsel oder Wasserhaushalt, der Verdauungsschlauch regelt zentrale Funktionen in unserem Körper. Was unsere Bauchzentrale fit hält:
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Jeden Tag passiert Großartiges in unserem Körper – und das sprichwörtlich. Denn in seiner vollen Länge misst der Darm fünf bis sieben Meter. Besonders genial: Die Innenwand ist mit Schleimhaut ausgekleidet und diese so raffiniert in Falten und fingerförmige Ausstülpungen gelegt, dass sich ihre Gesamtoberfläche auf rund 40 Quadratmeter vergrößert. Ebenso imposant: Darauf tummeln sich Billionen gesundheitsfördernder Keime, die in ihrer Gesamtheit das Darmmikrobiom bilden. Unsere Verdauung findet sowohl im Dünn- als auch im Dickdarm statt. So durchmischt sich im ersten Abschnitt der Speisebrei aus dem Magen mit den Verdauungssäften.
Schritt für Schritt spalten Enzyme die Nahrung auf, so dass ihre lebenswichtigen Nährstoffe über die Darmschleimhaut ins Blut gelangen können. Weiter geht es dann im Dickdarm: Dort zersetzen Darmbakterien noch verwertbare Nahrungsreste. Zudem wird der Speisebrei eingedickt und durch rhythmische Bewegungen der Darmmuskulatur in Richtung Anus transportiert. Dort reguliert ein raffiniertes Schließmuskelsystem die Ausscheidung.
Immer stärker staunt die Fachwelt über die Vielzahl der Minilebewesen im Bauch, auch Mikrobiom genannt. Obwohl viele Fragen noch ungeklärt sind, gehen Forschende inzwischen davon aus, dass die winzigen Untermieter im Unterleib auch für unser Immunsystem eine wichtige Rolle spielen.
Den Darm in Bewegung halten
Es gibt also gleich mehrere Ansatzpunkte, sich um seine Darmgesundheit zu kümmern. Wer seine Verdauung fördern will, tut mit regelmäßiger Bewegung bereits viel dafür. Schwimmen, Walken oder Radfahren regen die Bewegungen der Darmmuskulatur an und fördern die Durchmischung des Speisebreis. Großen Einfluss auf unser Wohlbefinden hat darüber hinaus die Ernährung. Essen wir zu viel Fleisch, Fett und Zucker, leidet darunter unsere Darmflora. Umgekehrt erhöht eine ausgewogene Mischung aus Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten die Keimvielzahl im Bauch. Eine ballaststoffreiche Ernährungsweise fördert zudem eine regelmäßige Darmentleerung. Vorausgesetzt, wir trinken dazu ausreichend, am besten Wasser oder ungesüßten Kräutertee.
Aber aufgepasst: Wer unter Reizdarm-Beschwerden leidet, verträgt nicht jedes Nahrungsmittel. Hier hilft eine gezielte Ernährungsberatung, einen individuellen und bekömmlichen Speiseplan aufzustellen. Speziell ausgebildetes Personal finden Sie zum Beispiel in Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke. Ebenso kompetente Ansprechpartner:innen, die Ihnen bei Verstopfung weiterhelfen.
Sei es mit Informationen über natürliche Verdauungshelfer wie Leinsamen, Flohsamen oder Weizenkleie oder Tipps, wie Bitterstoffe – etwa Auszüge aus Gelbem Enzian, Schafgarbe oder Löwenzahn – die Verdauungssäfte wieder fließen lassen und dem gestressten Darm helfen. Apropos gestresster Darm: Wenn Ärger und Hektik im Alltag dafür verantwortlich sind, steuern Sie doch mal mit Entspannungsübungen gegen – sei es in Form von Yoga, Meditation oder kleinen Auszeiten. Vielleicht nutzen Sie diese für eine einfache Übung: Atmen Sie mehrmals tief in den Bauch ein und wieder aus. Und fühlen Sie sich ein in dieses Wunderwerk Darm, das jeden Tag Großartiges für Ihre Gesundheit leistet.