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Schmerz Special: So reagieren Sie richtig!
Drücken, pochen, brennen, stechen: Es gibt verschiedene Verläufe und Ursachen für Kopfschmerzen. Was je nach Brummschädel am besten hilft
Es gibt sie wirklich: Die berühmte Aura, die Migräne ankündigt. Es blitzt auf einmal. Oder die Geplagten spüren im Vorfeld der Attacke Missempfindungen in ihren Händen. Treten schließlich die einseitig pochenden Schmerzen auf, dann oft gleichzeitig mit Übelkeit, Erbrechen oder Licht- sowie Geräuschempfindlichkeit. Ganz klar, Migräne zählt mit zu den häufigsten Kopfschmerzformen und erzeugt einen hohen Leidensdruck. Doch haben wir das Gefühl, unser „Oberstübchen“ platzt gleich, kann sich auch anderes dahinter verbergen. Das Volksleiden Kopfschmerzen zeigt verschiedenste Gesichter. Mit Abstand tritt neben Migräne der Spannungskopfschmerz am häufigsten auf, wobei der letztere am allermeisten quält. Fast jeder Mensch hat schon mindestens einmal in seinem Leben damit zu tun gehabt. Was viele nicht wissen: Die Beschwerden können auch durch den missbräuchlichen Gebrauch von Schmerzmitteln ausgelöst werden.
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Manchmal genügt es bereits, bestimmte Lebensstilgewohnheiten zu ändern und bei Kopfweh nicht sofort zum Schmerzmittel zu greifen. Wer Migräneauslöser wie Stress, bestimmte Genuss- und Lebensmittel wie Rotwein und gereiften Käse sowie grelle Licht- oder Geräuschreize meidet, kann schmerzhaften Attacken vorbeugen. Quält häufiges Spannungskopfweh, können Entspannung im Alltag und Bewegung im Freien helfen. Vielleicht lockert auch eine andere Sitzhaltung vor dem Computer die verkrampfte und schmerzauslösende Schulter- und Nackenpartie. Auch Atemtherapie, autogenes Training oder Ausdauersport wie Radfahren oder Schwimmen beeinflussen das Schmerzempfinden positiv.
Mit Schmerzmitteln nicht übertreiben
Nachweisliche Effekte zeigen Schmerzmittel, die Sie rezeptfrei in der Apotheke erhalten. Zu den gängigsten Wirkstoffen bei leichten bis mittelstarken Kopfschmerzen zählen Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen. Daneben gibt es Paracetamol, das im Vergleich zu ASS und Ibuprofen magenfreundlicher ist, aber die Leber belastet.
Besonders praktisch: Es gibt auch Kombipräparate, die die bewährten Inhaltsstoffe Paracetamol und Ibuprofen miteinander kombinieren und so besonders wirksam sind. Denn sie setzen an zwei verschiedenen Orten des Schmerzgeschehens im Körper an und können es so extra effektiv bekämpfen. Da die Wirkstoffe jeweils niedrig dosiert sind, sind sie auch nebenwirkungsarm.
Trotzdem gilt: Lassen Sie sich zu den Wirkstoffen, ihrer Dosierung und Dauer der Anwendung immer beraten. Fachleute raten dazu, Schmerzmittel nicht häufiger als zehnmal im Monat und nicht länger als drei Tage hintereinander einzunehmen. Bessern sich die Beschwerden trotzdem nicht, ist ein Besuch in der ärztlichen Praxis ratsam.
Migräne geht oft mit Übelkeit einher
Triptane sind die Mittel der Wahl bei einer ärztlich diagnostizierten Migräne. Zur Behandlung akuter Attacken sind sie rezeptfrei erhältlich. Übrigens: Da Migräneattacken oft von Übelkeit begleitet werden, macht es Sinn, sich auch zu Mitteln beraten zu lassen, die den Brechreiz hemmen. Diese verbessern zudem die Wirksamkeit von Schmerzmitteln und helfen so, dem Kopfschmerz die Stirn zu bieten.
Extra Tipp: Schmerzkiller Mutter Natur
Als natürliches Schmerzmittel bei Spannungskopfschmerz gilt Pfefferminzöl.
Auf Stirn und Schläfen getupft, wirkt es über die Haut – nach circa 15 bis 30 Minuten.
Migräne
- - Die Schmerzen sind mittelstark bis stark, pulsierend, hämmernd und treten oft einseitig auf.
- - Die Attacken halten mindestens vier Stunden an und können bis zu drei Tagen dauern.
- - Meist besteht eine Überempfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und Gerüche.
- - Im Vorfeld können Lichtblitze, Schwindel oder Mißempfindungen auftreten.
- - Migräne kann sich bei körperlicher Aktivität verschlimmern.
Spannungskopfschmerz
- - Die Beschwerden betreffen den ganzen Kopf und ziehen meist vom Hinterkopf zur Stirn.
- - Die Pein kann drückend, dumpf oder ziehend sein, aber nicht pulsierend.
- - Der Kopfschmerz kann sich über eine halbe Stunde bis zu einigen Tagen hinziehen.
- - Übelkeit tritt nicht auf.
- - Körperliche Belastungen verstärken den Schmerz nicht.