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Impf-Serie - HPV – Schutz vor Viren, die Krebs verursachen
Impfen bewahrt uns vor oft lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten. Der kleine Piks mit der großen Wirkung bereitet das körpereigene Abwehrsystem auf den Kontakt mit den Krankheitserregern vor. Informieren Sie sich in der ärztlichen Praxis und in der Apotheke über die Vorteile und möglichen Risiken beim Impfen. Wenn Sie Ihr Wissen dazu vertiefen wollen: In den folgenden Ausgaben stellen wir Ihnen weitere wichtigen Impfungen vor.
Warum ist sie wichtig?
Humane Papillomaviren (HPV-Viren) können Krebsvorstufen und verschiedene Krebsarten verursachen. Bei Frauen ist das insbesondere Gebärmutterhalskrebs, bei Männern Penis- und Analkrebs. Auch Kopf-Hals-Tumoren können durch HPV-Viren begünstigt werden. Übertragen werden diese Viren durch sexuelle Kontakte. HPV-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragenen Infektionen. Fast alle Menschen stecken sich mindestens einmal an, in vielen Fällen bereits bei den ersten Sexualkontakten. Oft bleibt die Infektion symptomlos und unbemerkt. In vielen Fällen führt sie auch „nur“ zu gutartigen Warzen im Genital- oder Analbereich. Aber es gibt auch sogenannte Hochrisiko-HPV-Typen, die zu den genannten Krebsvorstufen oder Krebserkrankungen führen. Insbesondere die Typen HPV16 und HPV18 sind gefährlich. Sie verursachen den größten Teil der Fälle von Gebärmutterhalskrebs. Gegen diese und weitere Hochrisiko-Viren schützt die Impfung. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken jedes Jahr etwa 4600 Frauen neu an Gebärmutterhalskrebs. Rund 2300 Männer und Frauen erkranken jährlich an Analkrebs.
Was ist das für ein Impfstoff?
HPV-Impfstoffe bestehen aus Teilen der Hülle bestimmter HPV-Typen. Die Seren enthalten kein Erbgut der Viren und können daher weder eine Krebsvorstufe noch eine Krebserkrankung auslösen. Sie regen aber im Körper die Bildung von Antikörpern gegen Humane Papillomaviren an.
Wer bekommt sie?
Die HPV-Impfung wird allen Kindern und Jugendlichen von neun bis 14 Jahren empfohlen und sollte idealerweise vor dem ersten Sexualkontakt erfolgen. In diesem Alter übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen auch die Kosten, und zwar sowohl für Mädchen als auch für Jungen. Zwar sind durch HPV verursachte Krebserkrankungen bei Männern seltener. Aber auch Jungs können theoretisch schon ihren zweiten Sexualpartner mit den Viren infizieren, ohne dass sie von ihrer eigenen Infektion wissen. Der HPV-Impfstoff wird zweimal verabreicht. Dabei sollte die zweite Impfung im Abstand von mindestens fünf Monaten zur ersten erfolgen. Wer sich nach dem 15. Geburtstag impfen lässt, erhält drei Spritzen. Versäumte Impfungen können bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden.
Gut zu wissen!
Die Impfquote in Deutschland ist laut aktuellen Zahlen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) viel zu niedrig. Demnach sind nur 54 Prozent der 15-jährigen Mädchen und 27 Prozent der gleichaltrigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft. Deshalb sollten Eltern den (Kinder-)Arzt unbedingt auf die HPV-Impfung ansprechen.